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Achtsam ist heilsam
Lange wurde sie als Esoterik belächelt, heute setzen selbst Ärzte auf die Meditation. Eine wachsende Zahl an Studien belegt ihren Nutzen bei immer mehr Krankheiten. Doch der Hype lockt auch unerfahrene Anbieter, die nur das schnelle Geld machen wollen.Lernen, mit dem Leiden umzugehen
Bei chronischen Schmerzen spielt auch die Psyche eine Rolle. Ein Gespräch mit dem Neuropsychologen Stefan Schmidt über den Nutzen eines Achtsamkeitstrainings.Stressbewältigung durch Achtsamkeit:
Ganz im Hier und Jetzt
Immer mehr Menschen fühlen sich durch Stress, Zeitdruck und hohe Leistungsanforderungen von sich selbst entfremdet, finden im Alltag keine Ruhe mehr. Ihnen kann ein in den USA entwickeltes Achtsamkeitstraining helfen, das buddhistische Meditationstechnik und Yogapraktiken verbindet. Der zerstreute Geist soll durch Konzentration beruhigt werden.Meditation und Hirnforschung
Egal, ob ein Katholik den Rosenkranz betet, ein Buddhist „Om“ singt oder sich jemand auf seinen Atem konzentriert – bei allen sinkt der Blutdruck und die Hirnaktivität beruhigt sich. Diese Wirkung interessiert immer mehr Wissenschaftler.“ Ein Feature von Madeleine Amberger.Meditation hilft gegen Stress
„Doch egal wie belastet die Teilnehmer in die Kurse kämen“, sagt die ausgebildete Yoga-Lehrerin Hölzel, „schon nach ein paar Wochen blühen sie auf“. „Die Leute“, versichert sie, „sind auf einmal viel fröhlicher und strahlender“. „Die hohe Erfolgsrate sei weniger ihren besonderen pädagogischen Fähigkeiten zu verdanken“, fügt sie bescheiden hinzu. „Der Stressabbau durch mentales Training sei nichts anderes als ein wissenschaftlich erklärbares Phänomen“. „Ein gestresster Mensch“, sagt Hölzel, „kann sein Gehirn durch Meditation regelrecht um trainieren“.Augenblick Mal!
Aus dem Buddhismus stammende Psychotechniken wie Achtsamkeit und Meditation erweisen sich als effektive Mittel gegen Stress und Burn-out. Sie verhelfen zum Glück in der Gegenwart.
Achtsamkeit – das Mittel gegen den Alltagsstress
Zunehmend entdecken Mediziner und Psychotherapeuten die Methode der Achtsamkeit. Durch Konzentrations-, Atem- und Meditationstechniken soll dem Stress des Alltags entgegengewirkt und seelischen wie körperlichen Erkrankungen vorgebeugt werden.
Ein Mantra für die Lebensfreude
Bochumer Psychologen untersuchen, ob fernöstliche Meditationstechniken bei der Therapie gegen Depressionen helfen. Von Anke Weidmann
Spiegel_Wissen_1_2012_muehsal_des_nichts
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Forschung
Es gibt kein anderes Stressbewältigungsprogramm, das in den letzten Jahren so intensiv untersucht und erforscht wurde wie MBSR. Forschungsergebnisse aus mittlerweile über 100 Studien zeigen:
MBSR baut die Stressbewältigunskompetenz Schritt für Schritt aus, beeinflusst die Selbstwahrnehmungsfähigkeit und damit den Umgang mit stressauslösenden Situationen auf eine positive Weise. Die Kursteilnehmer erleben neues Selbstvertrauen, mehr Gelassenheit und neue Lebensfreude.
Eine neurowissenschaftliche Studie von 2011 hat gezeigt, dass dies durch Zu- bzw. Abnahme der Dichte von grauer Substanz in bestimmten Hirnregionen während eines MBSR-Trainings bereits nach acht Wochen geschieht:
➛ Spiegel der Forschung 1/2011
Studien (eine Auswahl):
Hölzel, B.K., Carmody, J., Vangel, M., Congleton, C., Yerramsetti, S.M., Gard, T., & Lazar, S.W. (2011): Mindfulness practice leads to increase in regional brain grey matter density. Psychiatry Research: Neuroimaging 191, 36-42.
Längsschnittstudie 2009, Britta Hölzel: Abnahme von Stress nach 8 Wochen-MBSR Kurs, Veränderung der grauen Substanz in Hirnstruktur
In einer Studie von 2003 zeigte sich nach einem achtwöchigen Achtsamkeitstraining eine verbesserte Immunantwort, Davidson, R. J., Kabat-Zinn, J., Schumacher, J., Rosenkranz, M., Muller, D., Santorelli, S.F. et al. (2003). Alterations in brain and immune function produced by mindfulness meditation. Psychosomatic Medicine, 65, 564-570
Die Essen Hospital Smoking Cessation Study (EASY), die an den Kliniken Essen- Mitte durchgeführt wurde, konnte zeigen, dass Achtsamkeitsübungen eine hilfreiche Unterstützung im schwierigen und oft stressbeladenen Prozess der Raucherentwöhnung sein kann (siehe Altner et al, 2002).
In einer kontrollierten, randomisierten Studie von Speca et al. (2000) mit Patienten mit unterschiedlichen Krebserkrankungen konnten die Forscher zeigen, dass Patienten, die das MBSR-Programm durchlaufen hatten, verglichen mit Kontrollen deutliche Reduktionen in negativer Stimmung und der Stressbelastung aufwiesen. Darüber hinaus fand sich ein Zusammenhang zwischen der Zeit, die die Patienten übten und der Belastungsreduktion.
Universität Freiburg: Signifikante Verbesserungen des körperlichen Allgemeinbefindens und der persönlichen Lebensqualität durch MBSR, Symptomreduzierung bei psychosomatischen Beschwerden und Schmerzen (Majumdar, 2000).
Studie: Auswirkungen von MBSR auf Patienten mit Fibromyalgie [Kaplan et al., 1993] Ergebnis: Bedeutsame positive Veränderungen psychischer Symptome.
In zwei randomisierten, kontrollierten Studien konnte gezeigt werden, dass MBSR in Stichproben der Allgemeinbevölkerung zu einer Verminderung von Stress, Angst und Dysphorie führt (Astin, 1997; Shapiro et al, 1998).
Kabat-Zinn et al. [1998] konnten in einer weiteren kontrollierten Studie zeigen, dass MBSR einen positiven Einfluss auf die Rückbildung der Psoriasis-Symptomatik bei Patienten hat, die sich einer Phototherapie oder Photochemotherapie unterziehen.
Es liegen mehrere empirische Studien ohne Kontrollgruppe zu verschiedenen Störungsbereichen vor: Bei Patienten mit chronischen Schmerzen zeigten sich sowohl kurzfristig [Kabat-Zinn et al., 1985] als auch in einer 4-Jahres-Katamnese [Kabat-Zinn et al., 1987] Reduktionen psychischer Belastungen und funktionaler Einschränkungen sowie signifikante Schmerzreduzierungen.
Eine Liste mit weiteren Studien finden Sie beim mbsr-Verband:
http://www.mbsr-verband.org/forschung.html